The Greek House

 

Viele junge, ambitionierte Künstler besuchten die griechischen Inseln in den 70er Jahren. Wenige jedoch kauften ein Haus auf einer Insel oder kamen über die nächsten 30 Jahre immer wieder dorthin zurück, wie Christian Brechneff. In seinem neuen Buch „The Greek House: The Story of a Painter’s Love Affair with the Island of Sifnos” (Farrar, Straus & Giroux), arbeitete Christian Brechneff mit seinem Lebensgefährten Tim Lovejoy zusammen, um seine Liebesgeschichte mit dem Sifnos jener Jahre und den Einfluss, den sie auf sein Werk und sein Leben hatte, zu erzählen.

Brechneff wurde im Belgisch-Kongo geboren, wuchs in Basel in der Schweiz auf und studierte am Royal College of Art in London. Der Vater Brechneffs, Axel, absolvierte die Medizinische Fakultät in der Schweiz und heiratete Dita, ebenfalls Ärztin. Der Vater war immer sehr großzügig mit seinen beiden Söhnen und lieh Brechneff damals die 7.500 Dollar – für die damalige Zeit kein geringer Betrag – die er benötigte, um das Haus in Griechenland zu kaufen. Das Haus war ein kleines, weißes Erdgeschoss mit einem Zimmer mit Kamin, einem Schlafzimmer und einer weiteren winzigen Kammer, die früher als Kinderzimmer diente. Später baute er ein weiteres Geschoss darauf, und richtete dort sein Atelier ein.

Brechneff fand in Sifnos seine Muse und einen Ort, von dem er glaubte, dort hinzugehören. In einem Brief an seine Eltern im Jahr 1972 beschreibt er die Anziehungskraft, die die Insel auf ihn ausübt: „Die Welt der Farben hier ist unglaublich. Ich habe bereits begonnen, zu skizzieren und zu malen und unaufhörlich zu arbeiten… Alles erscheint fröhlich hier, ein Spiel zwischen Arbeit und einfachen Genüssen, unter der Wärme der Sonne des Ägäischen Meeres“.

2007 veröffentlichte er sein erstes Buch „Homage: Encounters with the East” mit Skizzen von seinen Reisen. Alle jedoch sagten zu ihm, er müsse ein Buch über sein Haus in Griechenland schreiben. Er versuchte es, aber es blieb bei einem Manuskript, das, wie er glaubte keine Gestalt und keinen Sinn hatte.

Lovejoy, der ursprünglich seine Karriere als Schriftsteller und Filmemacher begann, überarbeitete es und half ihm bei der Gliederung. Nach seiner Bekanntschaft mit Brechneff und den ersten Reisen nach Griechenland, begann Lovejoy zu malen und wurde Künstler – was er niemals erwartet hatte.

Nach Brechneff, „ist es sehr schwierig über die eigene Jugend zu schreiben. Ich lebte in etwas, das in meinem Kopf wie die Welt von Peter Pan aussah.“

Als Brechneff das Haus kaufte und es restaurierte, waren seine Nachbarn begeistert. Sie konnten nicht fassen, was er bewerkstelligt hatte. „Aber sie erzählten mir weiterhin von den leidvollen Dingen, die sich in dem Haus abgespielt hatten. Ich wollte nichts hören von toten Babys“. Er zankte sich lieber mit einem einheimischen Händler, weil er graue Ziegelsteine auf dem Haus haben wollte, der Händler jedoch darauf bestand, dass die blauen besser seien. Er schien einverstanden zu sein graue zu bestellen, aber schließlich kamen blaue auf der Insel an. „Allen auf der Insel gefielen die blauen“, meint Brechneff. „Du kannst nicht ständig auf etwas beharren, was nur ein Detail ist.“

Das Buch beschreibt verschiedene interessante, nette oder schwierige Einheimische und Besucher, die den Weg Brechneffs kreuzten. Ende der 70er Jahre gab es auf der Insel nur ein Telefon, und die Frau, der es gehörte, rief jeden laut, der angerufen wurde. Manchmal rief sie so laut sie konnte auch vertrauliche Dinge aus und brachte viele Menschen in Verlegenheit.

Schließlich entwickelte sich die Insel schnell. Es kamen mehr Touristen und es wurden mehr Häuser gebaut. Die griechische Galerie von Brechneff wurde geschlossen und er selbst verlor die Inspiration. Er beschloss 2007, das Haus zu verkaufen, um zusammen mit Lovejoy ein Haus in Connecticut auf dem Lande zu kaufen. „Es fehlt mir nicht wirklich“, meint Brechneff über sein Haus in Griechenland. „Manchmal fehlt mir die Insel. Ich habe nicht die Insel verkauft – ich habe einfach nur das Haus verkauft“.

Quelle: http://www.wwd.com