Ein Besuch in der antiken Festung von Agios Andreas

Sifnos hat eine lange und beeindruckende Geschichte. Das wohl bedeutendste Zeugnis dieses alten Erbes ist die archäologische Stätte von Agios Andreas. Die Stätte ist auf einer Hügelspitze gelegen, auf der Straße von Vathy nach Apollonia. Sie wurde im Jahre 1899 erstmals entdeckt.

 

 

Im Jahr 2012 wurde das Restaurierungsprojekt von Agios Andreas mit dem Europa-Nostra-Preis ausgezeichnet, als ein exzellentes Beispiel für die Ausstellung und Pflege von archäologischen Denkmälern; die Stätte war vollständig ausgegraben aber vernachlässigt worden und war unverständlich für den Besucher. Durch die Umsetzung  des Projekts wurde eine gut organisierte archäologische Stätte geschaffen, mit gut erhaltenen und der Öffentlichkeit zugänglichen Funde. Die Stätte vermittelt aufschlussreiche Informationen über Leben, Glauben und Aktivitäten der Einwohner einer bedeutenden Siedlung im Ägäischen Meer, einer der Wiegen der  europäischen Zivilisation, im Mykenischen Zeitalter (13.-11. Jh. v. Chr.) und den darauf folgenden Perioden, der Geometrischen und Archaischen (8.-6. Jh. v. Chr.).

Die monumentale Mykenische Festung, im 13. Jh. v. Chr. in einer dominanten und strategischen Lage auf der Spitze des Hügels von Agios Andreas erbaut, ist die erste organisierte archäologische Stätte auf der Insel Sifnos, die zur Besichtigung offen steht. Der Festungsbau ist ein ausgesprochen raffiniertes und komplexes System einer, in der prähistorischen Ägäis einmaligen Bewehrungsanlage. Während des Projektverlaufs wurde der größte Teil der Festung freigelegt, und es kamen sowohl die Mykenische Mauer als auch das dichte urbane Gewebe der Geometrischen und Archaischen Periode, mit dem großen Heiligtum und anderen Gebäuden und Straßen sowie zahlreiche bewegliche Funde ans Tageslicht.

Ziel des Projektes war, eine vollständig zugängliche, zum Besichtigen geeignete  archäologische Stätte zu schaffen, mit einer Anlage für den Schutz und die Denkmalpflege der antiken Funde und darauf Acht zu geben, dass alle Konstruktions- und Interventionsarbeiten in Harmonie mit der natürlichen Umgebung des Hügels geplant und durchgeführt werden.

Vielleicht wollen Sie zum Hügel hinauffahren oder lieber den alten Pfad nehmen. Der Aufstieg ist nicht besonders steil und dauert ca. 25 Minuten. Welchen Weg Sie auch immer nehmen, es ist es wirklich wert: Sie werden nicht nur die ausgezeichnete archäologische Stätte besichtigen, sondern auch den atemberaubenden Blick von diesem besonderen antiken Ort genießen und die friedvolle Koexistenz der weißgetünchten Kapelle des Agios Andreas (1701 erbaut) mit den antiken Ruinen bewundern.

Quelle: europanostra.org